Alberico Motta: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Alberico Motta''' wurde am 6. Oktober 1937 in Italien geboren. Er zeichnete u.A.  für [[Fix und Foxi]] und gelangte 1980 zu [[Staff di IF]], wo er Disney Comics zeichnete.
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'''Alberico Motta''' (*6.10.1937 in Monza; † 23.5.2019 in Villasanta, Italien) war als Zeichner und Autor jahrelang für den italienischen Comicmarkt tätig und ist hierzulande in erster Linie durch seine Disney-Comics bekannt.  
  
[[Kategorie:Zeichner|Motta, Alberico]]
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Von 1954 bis 1957 arbeitete Motta für den Verlag Dardo, für den er zunächst kleinere redaktionelle Arbeiten erledigte, bis im Dezember 1954 sein erster kurzer Comic in der Publikation Cri-Cri erschien. Er fertigte Titelbilder und sonstige Illustrationen an und ersetzte gelegentlich Sandro Angiolini, sein frühes Vorbild, als Zeichner der Serie ''Chicchirichì'', erschienen im gleichnamigen Magazin. Nach Szenarios von Giancarlo Testoni und gelegentlich Attilio Mazzanti arbeitete er zudem an den Serien ''Romoletto'', ''Stanlio e Ollio'' (eine Prä-Larry Harmon-Comic-Adaption von Laurel & Hardy) und ''Panchito e Lala''. 1957 wechselte Motta zum Verlag Alpe, für den er bis 1962 die Serien ''Cucciolo'' (von Giuseppe Caregaro, Giorgio Rebuffi und Szenarist Rino Anzi, dt.: ''Der lustige Augustin'' im gleichnamigen Heft von Semrau) und ''Tiramolla'' (von Rebuffi, [[Umberto Manfrin]] und Anzi) zeichnete.
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Anschließend war Motta lange Jahre für den Verlag Bianconi tätig, für dessen Publikationen Geppo, Soldino, Trottolino, Felix, Pierino und Big Robot er die Serien ''Gigi e Carletto'' (1961), ''Birillo Bill'' (1961), ''I due carcerati (Nando e Romoletto)'' (1962), ''Ali Salam'' (196?), ''Pierino'' (1963), ''Napoleone Sprint'' (1963), ''Ursus'' (1963), ''Nerone'' (1963), ''Topo Bigio'' (1974) und ''Big Robot'' (1980) schuf.
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Zeichnerisch beteiligt war er zudem an den Serien ''Nonna Abelarda'' (von [[Giovan Battista Carpi|Carpi]] und [[Giulio Chierchini|Chierchini]]), ''Geppo'' (dito, dt.: ''Paulchen der BEngel aus der Hölle'' in [[Felix]], 700er Nummernbereich, Felix Extra 21ff und Bonbon), ''Bongo'' (von [[Tiberio Colantuoni|Colantuoni]]), ''Mago Merlotto'', ''Il fantasma Eugenio'', ''Chico (Cornacchia)'' (von Carpi), ''Piso e Cece'' (von Pierluigi Sangalli) sowie den Adaptionen ''Felix'' (the Cat), ''Braccio di Ferro'' (Popeye), ''Provolino'' (TV-Trickfilmserie), ''Pinocchio'' und ''Tom & Jerry''.
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Von Mitte der 60er bis Mitte der 70er Jahre konzentrierte sich Motta in erster Linie auf das Schreiben von Szenarios für andere Zeichner wie Pierluigi Sangalli, Sandro Dossi, Nicola Del Principe, [[Tiberio Colantuoni]], Luciano Capitanio und andere. Die dazugehörigen Serien waren ''Soldino'', ''Trottolino'' (von Rebuffi u.a., dt.: ''Bob und Bello'' in [[Felix]]) und viele andere (darunter fast alle der im vorigen Abschnitt genannten).
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Als Motta bei Bianconi keine künstlerische Zukunft mehr sah, verließ er den Verlag. 1980 stieß er zu Staff di IF (später: Epierre), einer 1976 von Gianni Bono gegründeten Comic-Agentur, für die er zwischen 1981 und 1992 Disney Comics anfertigte. Zur selben Zeit hatte er durch Vermittlung [[Riccardo Rinaldi]]s angefangen, [[Rolf Kauka|Kauka]]-Comics zu zeichnen, was er bis ca. 1983/84 tat. In einem Interview von Paolo Telloli/Ink Online (siehe Weblinks) äußerte er sich dazu:
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''"Ich traf auf Riccardo Rinaldi, einen Zeichner, der auch Agent für einen deutschen Verlag war, dem von Fix und Foxi. Als ich ihm meine Zeichnungen vorlegte, sagte er: "Du beherrschst dein Fach, aber das sind nicht die Art von Comics, die ich brauche. Der Verlag will sie präziser, detaillierter..." Bei meiner ersten Geschichte ersetzte er alles von mir Gezeichnete durch die Art von Zeichnungen, wie sie verlangt wurden. Was für eine Qual! Mir wurde klar, dass ich meine gesamte vorherige Erfahrung revidieren musste. Ich brauchte sechs Monate, um einen akzeptablen Comic abzuliefern. Zur selben Zeit hörte ich auch von Gianni Bono, dem Inhaber [des Verlags] Epierre, der mir neben anderen Sachen anbot, Comics für Topolino zu zeichnen. [...] Ich muss sagen, dass [das Zeichnen der Disney-Charaktere] ziemlich leicht war, da einem eine gewisse Interpretationsfreiheit gelassen wurde. Topolino erschien noch bei Mondadori und der Chefredakteur, der die Zeichnungen überwachte, war Marco Rota. Er riet mir, mich am Strich Floyd Gottfredsons zu orientieren, der für Micky Maus geeigneter war. Die gute Agnese Fedeli half mir mit dem Tuschen der Seiten."''
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Da Mottas Staff di IF-Kollegin '''Agnese Fedeli''' laut dem Buch "I Disney Italiani" zu jener Zeit auch für [[Rolf Kauka|Kauka]] gearbeitet haben soll, ist stark anzunehmen, dass sie Mottas [[Lupo]]- und [[Fix und Foxi]]-Comics ebenfalls getuscht hat.
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Nach seiner Disney-Phase zeichnete Motta für die Werbung und verschloss sich dabei auch nicht neuen Herausforderungen wie der Arbeit mit dem Computer. Im Jahr 2000 trennte er sich von Epierre, um als freier Künstler zu arbeiten. Er starb 2019 im Alter von 81 Jahren.
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==Bisher identifizierte Lupo-Comics von Motta==
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(Da der Zeichner anscheinend auf Lupo spezialisiert war, ist es möglich, dass er auch für die gleichnamigen Taschenbücher arbeitete.)
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===1981===
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*[[Lupo und seine Freunde 17/1981|LusF 17/1981]]: '''Die Affenschande von Gibraltar'''
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*[[Lupo und seine Freunde 19/1981|LusF 19/1981]]: '''Der Berg der Geister''' (mit Rinaldi)
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*[[Fix und Foxi 51/1981|FF 51/1981]]: '''Wer richtig schläft, der wandelt nicht!''' (mit großem Fragezeichen)
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===1982===
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*[[Lupo und seine Freunde 1/1982|LusF 1/1982]]: '''Treffpunkt Chicago'''
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*[[Lupo und seine Freunde 3/1982|LusF 3/1982]]: '''Abenteuer in Rom'''
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===1983===
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*[[Fix und Foxi 18/1983|FF 18/1983]]: '''Die Schlemmerreise''' (mit Rinaldi)
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*[[Fix und Foxi Sonderheft Sommer-Ferien 1/83|FF Sommer-Ferien 1983]]: '''Die heißen Koffer'''
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*[[Fix und Foxi 25/1983|FF 25/1983]]: '''Detektei Argus''' (FF)
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*[[Fix und Foxi 30/1983|FF 30/1983]]: '''Gesinnungsfreiheit'''
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*[[Fix und Foxi 39/1983|FF 39/1983]]: '''Die Wundertüte'''
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===1984===
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*[[Fix und Foxi 24/1984|FF 24/1984]]: '''Lupo''' ([[Lupo-Onepager]])
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==Weblinks==
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*[http://www.inkonline.info/motta.htm Ink Online-Interview mit Motta] (ital.)
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*[http://www.originalcomics.it/autori/cvautore.asp?midautore=1 Präsentation der Arbeiten Mottas bei Originalcomics.it] (ital.)
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*[http://lambiek.net/artists/m/motta_alberico.htm Motta in der Lambiek Comiclopedia] (engl.)
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[[Kategorie:Zeichner (Kauka-Comics)|Motta, Alberico]]

Aktuelle Version vom 10. November 2019, 17:14 Uhr

Alberico Motta (*6.10.1937 in Monza; † 23.5.2019 in Villasanta, Italien) war als Zeichner und Autor jahrelang für den italienischen Comicmarkt tätig und ist hierzulande in erster Linie durch seine Disney-Comics bekannt.

Von 1954 bis 1957 arbeitete Motta für den Verlag Dardo, für den er zunächst kleinere redaktionelle Arbeiten erledigte, bis im Dezember 1954 sein erster kurzer Comic in der Publikation Cri-Cri erschien. Er fertigte Titelbilder und sonstige Illustrationen an und ersetzte gelegentlich Sandro Angiolini, sein frühes Vorbild, als Zeichner der Serie Chicchirichì, erschienen im gleichnamigen Magazin. Nach Szenarios von Giancarlo Testoni und gelegentlich Attilio Mazzanti arbeitete er zudem an den Serien Romoletto, Stanlio e Ollio (eine Prä-Larry Harmon-Comic-Adaption von Laurel & Hardy) und Panchito e Lala. 1957 wechselte Motta zum Verlag Alpe, für den er bis 1962 die Serien Cucciolo (von Giuseppe Caregaro, Giorgio Rebuffi und Szenarist Rino Anzi, dt.: Der lustige Augustin im gleichnamigen Heft von Semrau) und Tiramolla (von Rebuffi, Umberto Manfrin und Anzi) zeichnete.

Anschließend war Motta lange Jahre für den Verlag Bianconi tätig, für dessen Publikationen Geppo, Soldino, Trottolino, Felix, Pierino und Big Robot er die Serien Gigi e Carletto (1961), Birillo Bill (1961), I due carcerati (Nando e Romoletto) (1962), Ali Salam (196?), Pierino (1963), Napoleone Sprint (1963), Ursus (1963), Nerone (1963), Topo Bigio (1974) und Big Robot (1980) schuf.

Zeichnerisch beteiligt war er zudem an den Serien Nonna Abelarda (von Carpi und Chierchini), Geppo (dito, dt.: Paulchen der BEngel aus der Hölle in Felix, 700er Nummernbereich, Felix Extra 21ff und Bonbon), Bongo (von Colantuoni), Mago Merlotto, Il fantasma Eugenio, Chico (Cornacchia) (von Carpi), Piso e Cece (von Pierluigi Sangalli) sowie den Adaptionen Felix (the Cat), Braccio di Ferro (Popeye), Provolino (TV-Trickfilmserie), Pinocchio und Tom & Jerry.

Von Mitte der 60er bis Mitte der 70er Jahre konzentrierte sich Motta in erster Linie auf das Schreiben von Szenarios für andere Zeichner wie Pierluigi Sangalli, Sandro Dossi, Nicola Del Principe, Tiberio Colantuoni, Luciano Capitanio und andere. Die dazugehörigen Serien waren Soldino, Trottolino (von Rebuffi u.a., dt.: Bob und Bello in Felix) und viele andere (darunter fast alle der im vorigen Abschnitt genannten).

Als Motta bei Bianconi keine künstlerische Zukunft mehr sah, verließ er den Verlag. 1980 stieß er zu Staff di IF (später: Epierre), einer 1976 von Gianni Bono gegründeten Comic-Agentur, für die er zwischen 1981 und 1992 Disney Comics anfertigte. Zur selben Zeit hatte er durch Vermittlung Riccardo Rinaldis angefangen, Kauka-Comics zu zeichnen, was er bis ca. 1983/84 tat. In einem Interview von Paolo Telloli/Ink Online (siehe Weblinks) äußerte er sich dazu:

"Ich traf auf Riccardo Rinaldi, einen Zeichner, der auch Agent für einen deutschen Verlag war, dem von Fix und Foxi. Als ich ihm meine Zeichnungen vorlegte, sagte er: "Du beherrschst dein Fach, aber das sind nicht die Art von Comics, die ich brauche. Der Verlag will sie präziser, detaillierter..." Bei meiner ersten Geschichte ersetzte er alles von mir Gezeichnete durch die Art von Zeichnungen, wie sie verlangt wurden. Was für eine Qual! Mir wurde klar, dass ich meine gesamte vorherige Erfahrung revidieren musste. Ich brauchte sechs Monate, um einen akzeptablen Comic abzuliefern. Zur selben Zeit hörte ich auch von Gianni Bono, dem Inhaber [des Verlags] Epierre, der mir neben anderen Sachen anbot, Comics für Topolino zu zeichnen. [...] Ich muss sagen, dass [das Zeichnen der Disney-Charaktere] ziemlich leicht war, da einem eine gewisse Interpretationsfreiheit gelassen wurde. Topolino erschien noch bei Mondadori und der Chefredakteur, der die Zeichnungen überwachte, war Marco Rota. Er riet mir, mich am Strich Floyd Gottfredsons zu orientieren, der für Micky Maus geeigneter war. Die gute Agnese Fedeli half mir mit dem Tuschen der Seiten."

Da Mottas Staff di IF-Kollegin Agnese Fedeli laut dem Buch "I Disney Italiani" zu jener Zeit auch für Kauka gearbeitet haben soll, ist stark anzunehmen, dass sie Mottas Lupo- und Fix und Foxi-Comics ebenfalls getuscht hat.

Nach seiner Disney-Phase zeichnete Motta für die Werbung und verschloss sich dabei auch nicht neuen Herausforderungen wie der Arbeit mit dem Computer. Im Jahr 2000 trennte er sich von Epierre, um als freier Künstler zu arbeiten. Er starb 2019 im Alter von 81 Jahren.

Bisher identifizierte Lupo-Comics von Motta

(Da der Zeichner anscheinend auf Lupo spezialisiert war, ist es möglich, dass er auch für die gleichnamigen Taschenbücher arbeitete.)

1981

  • LusF 17/1981: Die Affenschande von Gibraltar
  • LusF 19/1981: Der Berg der Geister (mit Rinaldi)
  • FF 51/1981: Wer richtig schläft, der wandelt nicht! (mit großem Fragezeichen)

1982

1983

1984


Weblinks