Dorul van der Heide: Unterschied zwischen den Versionen

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geboren am 2. Juni 1903 in München, studierte ab 1923 an der Münchner Kunstakademie, u.a. bei Olaf Gulbransson. Schon sein Vater Johann Wilhelm van der Heide war aus diesem Grund aus Amsterdam nach München gekommen und wurde ein bekannter Landschafts- und Tiermaler. In den 30er und 40er Jahren hatte Dorul van der Heide Kunstausstellungen in vielen europäischen Städten und Argentinien, bis der Zweite Weltkrieg losbrach.
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[[Datei:Dorul van der Heide.jpg|thumb|right|180px|Dorul van der Heide]]
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[[Bild:Skizze Porträt DvdH.JPG|thumb|right|180px|Porträtskizze von Werner Hierl]]
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Der niederländische Künstler '''Dorul van der Heide''' (* 2. Juni 1903 in München; † 16. Mai 1994 in Weil bei Landsberg am Lech) war der erste [[Fix und Foxi]]-Zeichner.
  
Ab 1946 saß van der Heide an Zeichnungen und gemalten Bildern für Bücher und Zeitschriften. 1949 begegnete er Rolf Kauka in der Schaubude, einem Münchner Kabarett. Kauka engagierte ihn als Maler kleiner Bilder für die Sammelalben ''Der Wilde Westen'' und ''Indianerland'' (beide Kauka-Verlag, 1952). Doch die Sammelbilder fanden nicht den gewünschten Absatz.
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Ab 1923 studierte er an der Münchner Kunstakademie bei Heinrich von Zügel, Angelo Jank und Olaf Gulbransson. Schon sein Vater Johann Wilhelm van der Heide war zwecks Studium von Amsterdam nach München gekommen und ein bekannter Landschafts- und Tiermaler geworden. In den 30er und 40er Jahren war das Werk Dorul van der Heides in Kunstausstellungen in vielen europäischen Städten sowie Argentinien zu sehen, bis der Zweite Weltkrieg losbrach.
  
Rolf Kauka hatte eine neue Idee: Comics. Van der Heide zeichnete die Geschichten des Schelms Till Eulenspiegel und die des Barons von Münchhausen in rasantem Tempo, an machen Tagen bis zu acht Seiten. Sein Assistent Werner Hierl unterstützte ihn. Das erste Eulenspiegel-Comic-Heft kam im Mai 1953 heraus. In der Ausgabe Nr. 5 zeichnete er zum ersten Mal Fix und Foxi. 1955 wurde das Heft nach den beiden Füchsen umbenannt. Als van der Heide zum Ausgleich für die geringen Honorare an den Urheberrechten beteiligt werden wollte kam es zum Bruch mit Kauka.  
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Ab 1946 spezialisierte sich der Künstler auf Zeichnungen und gemalte Bilder für Bücher und Zeitschriften. 1949 machte er in der Schaubude, einem Münchner Kabarett, die Bekanntschaft von [[Rolf Kauka]]. Dieser engagierte ihn als Illustrator für die Sammelalben ''Der Wilde Westen'' und ''Indianerland'' (beide Kauka-Verlag, 1952) - doch die Sammelbilder fanden nicht den gewünschten Absatz.
  
Mit dem Malen von Filmplakaten (für CCC, Gloria Film, Constantin u.a.) und Illustrieren von Büchern konnte van der Heide sich über Wasser halten. Er schuf ein imponierendes Lebenswerk: rund 10.000 Aquarelle, 1.500 Buchillustrationen, 400 Roman-Titelbilder, 1.000 Filmplakate und 6.000 Ölgemälde. Seine Arbeiten hängen heute in vielen Galerien.  
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Rolf Kauka hatte eine neue Idee: Comics. Bereits für Kaukas Magazin Colombo hatte van der Heide die Figur [[Dagobert]] kreiert, die nun im neuen Heft [[Eulenspiegel]] weiterlebte. Dazu kamen die Geschichten des Schelms [[Till Eulenspiegel]] und des Barons von [[Münchhausen]], die van der Heide in rasantem Tempo zeichnete, an manchen Tagen bis zu acht Seiten. Dabei wurde er von seinem Assistenten [[Werner Hierl]] unterstützt. Das erste Eulenspiegel-Comic-Heft kam im Mai 1953 heraus, für die Ausgabe [[Eulenspiegel mit Fix und Foxi 6|Nr. 6]] zeichnete van der Heide zum ersten Mal [[Fix und Foxi]]. Mit dem Jahreswechsel 1954/55 wurde das Heft nach den beiden Füchsen umbenannt - als der Künstler zum Ausgleich für seine geringen Honorare an deren Urheberrechten beteiligt werden wollte, kam es zum Bruch mit Kauka. Comics des zeichnerischen FF-Vaters erschienen zwar noch bis 1959 im Heft, allerdings nur noch sporadisch.
  
Dorul van der Heide verstarb am 13. Mai 1994 in München.
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Mit dem Malen von Filmplakaten (für CCC, Gloria Film, Constantin u.a.) und dem Illustrieren von (Kinder)Büchern konnte van der Heide sich später über Wasser halten. Unter anderem illustrierte er unter dem Pseudonym D. Douglas Werke Karl Mays, die Anfang der 60er Jahre bei Moewig als Groschenromanhefte erschienen. Er schuf ein imponierendes Lebenswerk: rund 10.000 Aquarelle, 1.500 Buchillustrationen, 400 Roman-Titelbilder, 1.000 Filmplakate und 6.000 Ölgemälde. Seine Arbeiten hängen heute in vielen Galerien.
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Johann Wilhelm und Dorul van der Heide waren nicht die einzigen Künstler in der Familie: Doruls jüngerer Bruder Adrian (1905-2000) war Sänger und Schauspieler, der  25 Jahre lang am Stadttheater St. Gallen in Oper, Operette und Schauspiel wirkte.
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==Weblinks==
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*[http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/illus/douglas/index.htm Van der Heides Karl May-Illustrationen]
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*[http://www.artnet.de/K%C3%BCnstler/dorul+van+der-heide/auktionsresultate Van der Heide bei artnet]
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Datei:FF 002.jpg|<center>Titelzeichnung von [[Till Eulenspiegel 2|Eulenspiegel 2]]</center>
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Datei:FF 005.jpg|<center>Titelzeichnung von [[Eulenspiegel - Lustige Tiere 5|Eulenspiegel 5]]</center>
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Datei:FF 014.jpg|<center>Titelzeichnung von [[Eulenspiegel 14]]</center>
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Datei:FF 017.jpg|<center>Titelzeichnung von [[Eulenspiegel Sonderheft Fix und Foxi 17|Fix und Foxi 17]]</center>
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Datei:Münchhausen 3 D.jpg|<center>Titelzeichnung vom [[Münchhausen 3D-Heft|Münchhausen-Heft]]</center>
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[[Kategorie: Zeichner (Kauka-Comics)|Van der Heide]]
 
[[Kategorie: Zeichner (Kauka-Comics)|Van der Heide]]

Aktuelle Version vom 4. September 2019, 22:34 Uhr

Dorul van der Heide
Porträtskizze von Werner Hierl

Der niederländische Künstler Dorul van der Heide (* 2. Juni 1903 in München; † 16. Mai 1994 in Weil bei Landsberg am Lech) war der erste Fix und Foxi-Zeichner.

Ab 1923 studierte er an der Münchner Kunstakademie bei Heinrich von Zügel, Angelo Jank und Olaf Gulbransson. Schon sein Vater Johann Wilhelm van der Heide war zwecks Studium von Amsterdam nach München gekommen und ein bekannter Landschafts- und Tiermaler geworden. In den 30er und 40er Jahren war das Werk Dorul van der Heides in Kunstausstellungen in vielen europäischen Städten sowie Argentinien zu sehen, bis der Zweite Weltkrieg losbrach.

Ab 1946 spezialisierte sich der Künstler auf Zeichnungen und gemalte Bilder für Bücher und Zeitschriften. 1949 machte er in der Schaubude, einem Münchner Kabarett, die Bekanntschaft von Rolf Kauka. Dieser engagierte ihn als Illustrator für die Sammelalben Der Wilde Westen und Indianerland (beide Kauka-Verlag, 1952) - doch die Sammelbilder fanden nicht den gewünschten Absatz.

Rolf Kauka hatte eine neue Idee: Comics. Bereits für Kaukas Magazin Colombo hatte van der Heide die Figur Dagobert kreiert, die nun im neuen Heft Eulenspiegel weiterlebte. Dazu kamen die Geschichten des Schelms Till Eulenspiegel und des Barons von Münchhausen, die van der Heide in rasantem Tempo zeichnete, an manchen Tagen bis zu acht Seiten. Dabei wurde er von seinem Assistenten Werner Hierl unterstützt. Das erste Eulenspiegel-Comic-Heft kam im Mai 1953 heraus, für die Ausgabe Nr. 6 zeichnete van der Heide zum ersten Mal Fix und Foxi. Mit dem Jahreswechsel 1954/55 wurde das Heft nach den beiden Füchsen umbenannt - als der Künstler zum Ausgleich für seine geringen Honorare an deren Urheberrechten beteiligt werden wollte, kam es zum Bruch mit Kauka. Comics des zeichnerischen FF-Vaters erschienen zwar noch bis 1959 im Heft, allerdings nur noch sporadisch.

Mit dem Malen von Filmplakaten (für CCC, Gloria Film, Constantin u.a.) und dem Illustrieren von (Kinder)Büchern konnte van der Heide sich später über Wasser halten. Unter anderem illustrierte er unter dem Pseudonym D. Douglas Werke Karl Mays, die Anfang der 60er Jahre bei Moewig als Groschenromanhefte erschienen. Er schuf ein imponierendes Lebenswerk: rund 10.000 Aquarelle, 1.500 Buchillustrationen, 400 Roman-Titelbilder, 1.000 Filmplakate und 6.000 Ölgemälde. Seine Arbeiten hängen heute in vielen Galerien.

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Button FF-klein.jpg
interesting trivia:

Johann Wilhelm und Dorul van der Heide waren nicht die einzigen Künstler in der Familie: Doruls jüngerer Bruder Adrian (1905-2000) war Sänger und Schauspieler, der 25 Jahre lang am Stadttheater St. Gallen in Oper, Operette und Schauspiel wirkte.

Weblinks