François Walthéry: Unterschied zwischen den Versionen

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Schon mit 16 Jahren durfte der talentierte Zeichner in die Kurse des Saint Luc-Instituts in Lüttich hineinschnuppern. Bereits während dieses "Kunststudiums" entstand in Zusammenarbeit mit Szenarist [[Mittéï]] seine erste Comicserie ''Pipo et compagnie'', die 1962 in der Beilage Junior der Zeitung La Libre Belgique veröffentlicht und später in [[Spirou]] nachgedruckt wurde. In Le Soir Illustré übernahm er 1963 von [[Will]] und [[Jo-Ël Azara]] die Zeichnungen für die Serie ''Jacky et Célestin'' (dt.: ''Jacky und Celestin'', Band 1 und 3 der Reihe Funny-Classics im Feest-Verlag), deren ursprünglicher Autor [[Peyo]] war. Als dessen Assistent arbeitete Walthéry auch an den ''Schtroumpfs'' sowie ''Johan et Pirlouit'' mit. Nach seinem Militärdienst zeichnete er zwischen 1966 und 1972 nach Szenarios von Peyo schließlich vier albenlange Abenteuer von ''Benoît Brisefer''.
 
Schon mit 16 Jahren durfte der talentierte Zeichner in die Kurse des Saint Luc-Instituts in Lüttich hineinschnuppern. Bereits während dieses "Kunststudiums" entstand in Zusammenarbeit mit Szenarist [[Mittéï]] seine erste Comicserie ''Pipo et compagnie'', die 1962 in der Beilage Junior der Zeitung La Libre Belgique veröffentlicht und später in [[Spirou]] nachgedruckt wurde. In Le Soir Illustré übernahm er 1963 von [[Will]] und [[Jo-Ël Azara]] die Zeichnungen für die Serie ''Jacky et Célestin'' (dt.: ''Jacky und Celestin'', Band 1 und 3 der Reihe Funny-Classics im Feest-Verlag), deren ursprünglicher Autor [[Peyo]] war. Als dessen Assistent arbeitete Walthéry auch an den ''Schtroumpfs'' sowie ''Johan et Pirlouit'' mit. Nach seinem Militärdienst zeichnete er zwischen 1966 und 1972 nach Szenarios von Peyo schließlich vier albenlange Abenteuer von ''Benoît Brisefer''.
  
Mit [[Gos]], einem weiteren Mitarbeiter des Studio Peyo, als Texter schuf er 1968 für Spirou die beiden Sechsseiter "Roland Labricole - Tout en courant" (um einen unfähigen Bastler mit dem Aussehen von Gos) und "La grande course", die später auf deutsch bei [[Rolf Kauka|Kauka]] erschienen. Es scheint so, dass ''Labricole'' ursprünglich als Serie geplant war, sich das Team aber eines Besseren besann und 1970 stattdessen die bereits drei Jahre zuvor konzipierte Serie ''Natacha'' präsentierte, deren Titelheldin sich rühmen darf, die bezauberndste Stewardeß der Comicgeschichte zu sein. Mit Natascha wurde Walthéry in den 70er Jahren zu einem der Starzeichner des Spirou-Magazins, bei dem sich die illustren Szenaristen die Klinke in die Hand gaben.
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Mit [[Gos]], einem weiteren Mitarbeiter des Studio Peyo, als Texter schuf er 1968 für Spirou die beiden Sechsseiter "Roland Labricole - Tout en courant" (um einen unfähigen Bastler mit dem Aussehen von Gos) und "La grande course", die später auf deutsch bei [[Rolf Kauka|Kauka]] erschienen. Es scheint so, dass ''Labricole'' ursprünglich als Serie geplant war, man sich aber eines Besseren besann und 1970 stattdessen die bereits drei Jahre zuvor konzipierte Serie ''Natacha'' präsentierte. Mit Natascha, der bezauberndsten Stewardeß der Comicgeschichte, wurde Walthéry in den 70er Jahren zu einem der Starzeichner des Spirou-Magazins, bei dem sich die illustren Szenaristen die Klinke in die Hand gaben.
  
Neben Natascha widmete sich der Künstler auch weiterhin diversen anderen Serien. Für Spirou entstand 1974 in Zusammenarbeit mit [[Raoul Cauvin]] der kauzige Wallone ''Le vieux bleu'' (dt.: ''Der »alte Blaue«'', Band 1 der Reihe Franco-Belgische Comicklassiker bei Salleck) und 1975 im Alleingang die autobiographisch geprägte Serie ''Le p'tit bout d'chique'' (''Der kleine Nickel'' bei Carlsen), die später von [[Mittéï]] übernommen wurde. 1994 startete die Erotikserie ''Une femme dans la peau'' (später: ''Johanna'', dt.: ''Ich, die Sexbombe'' bei Boiselle & Löhmann bzw. BSE), die in Zusammenarbeit mit den Szenaristen Fritax (d.i. Jean-Claude de la Royère) und Claude Mythic entstand.  
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Neben seiner Hauptserie widmete sich der Künstler auch weiterhin diversen anderen Projekten. Für Spirou entstand 1974 in Zusammenarbeit mit [[Raoul Cauvin]] der kauzige Wallone ''Le vieux bleu'' (dt.: ''Der »alte Blaue«'', Band 1 der Reihe Franco-Belgische Comicklassiker bei Salleck) und 1975 im Alleingang die autobiographisch geprägte Serie ''Le p'tit bout d'chique'' (''Der kleine Nickel'' bei Carlsen), die später von [[Mittéï]] übernommen wurde. 1994 startete in Zusammenarbeit mit den Szenaristen Fritax (d.i. Jean-Claude de la Royère) und später Claude Mythic die Erotikserie ''Une femme dans la peau'' (später: ''Johanna'', dt.: ''Ich, die Sexbombe'' bei Boiselle & Löhmann bzw. BSE).  
  
 
In jüngerer Zeit machte Walthéry vor allem mit ''Rubine'' (dt. bei Epsilon) auf sich aufmerksam, einer wiederum nicht nur charakterlich interessanten Heldin, die ''Natacha'' eine Zeitlang an den Rand drängen sollte. Die nach Szenarios von Mythic und mit Unterstützung von Assistenzzeichner Dragan de Lazare umgesetzten Abenteuer der Chicagoer Polizeibeamtin erscheinen seit 1993 in Albenform bei [[Le Lombard]]. Für das neunte ''Rubine''-Album wurde De Lazare 2004 durch Boyan (d.i. Bojan Kovacevic, ursprünglich Kolorist) ersetzt, der die Zeichnungen ab dem zehnten Album 2006 vollständig übernahm.
 
In jüngerer Zeit machte Walthéry vor allem mit ''Rubine'' (dt. bei Epsilon) auf sich aufmerksam, einer wiederum nicht nur charakterlich interessanten Heldin, die ''Natacha'' eine Zeitlang an den Rand drängen sollte. Die nach Szenarios von Mythic und mit Unterstützung von Assistenzzeichner Dragan de Lazare umgesetzten Abenteuer der Chicagoer Polizeibeamtin erscheinen seit 1993 in Albenform bei [[Le Lombard]]. Für das neunte ''Rubine''-Album wurde De Lazare 2004 durch Boyan (d.i. Bojan Kovacevic, ursprünglich Kolorist) ersetzt, der die Zeichnungen ab dem zehnten Album 2006 vollständig übernahm.

Version vom 5. September 2008, 13:35 Uhr

Der belgische Comiczeichner François Walthéry (* 17.1.1946 in Argenteau bei Lüttich) war hauptsächlich für das Spirou-Magazin tätig und ist einer der populärsten Vertreter der École de Marcinelle seiner Generation.

Schon mit 16 Jahren durfte der talentierte Zeichner in die Kurse des Saint Luc-Instituts in Lüttich hineinschnuppern. Bereits während dieses "Kunststudiums" entstand in Zusammenarbeit mit Szenarist Mittéï seine erste Comicserie Pipo et compagnie, die 1962 in der Beilage Junior der Zeitung La Libre Belgique veröffentlicht und später in Spirou nachgedruckt wurde. In Le Soir Illustré übernahm er 1963 von Will und Jo-Ël Azara die Zeichnungen für die Serie Jacky et Célestin (dt.: Jacky und Celestin, Band 1 und 3 der Reihe Funny-Classics im Feest-Verlag), deren ursprünglicher Autor Peyo war. Als dessen Assistent arbeitete Walthéry auch an den Schtroumpfs sowie Johan et Pirlouit mit. Nach seinem Militärdienst zeichnete er zwischen 1966 und 1972 nach Szenarios von Peyo schließlich vier albenlange Abenteuer von Benoît Brisefer.

Mit Gos, einem weiteren Mitarbeiter des Studio Peyo, als Texter schuf er 1968 für Spirou die beiden Sechsseiter "Roland Labricole - Tout en courant" (um einen unfähigen Bastler mit dem Aussehen von Gos) und "La grande course", die später auf deutsch bei Kauka erschienen. Es scheint so, dass Labricole ursprünglich als Serie geplant war, man sich aber eines Besseren besann und 1970 stattdessen die bereits drei Jahre zuvor konzipierte Serie Natacha präsentierte. Mit Natascha, der bezauberndsten Stewardeß der Comicgeschichte, wurde Walthéry in den 70er Jahren zu einem der Starzeichner des Spirou-Magazins, bei dem sich die illustren Szenaristen die Klinke in die Hand gaben.

Neben seiner Hauptserie widmete sich der Künstler auch weiterhin diversen anderen Projekten. Für Spirou entstand 1974 in Zusammenarbeit mit Raoul Cauvin der kauzige Wallone Le vieux bleu (dt.: Der »alte Blaue«, Band 1 der Reihe Franco-Belgische Comicklassiker bei Salleck) und 1975 im Alleingang die autobiographisch geprägte Serie Le p'tit bout d'chique (Der kleine Nickel bei Carlsen), die später von Mittéï übernommen wurde. 1994 startete in Zusammenarbeit mit den Szenaristen Fritax (d.i. Jean-Claude de la Royère) und später Claude Mythic die Erotikserie Une femme dans la peau (später: Johanna, dt.: Ich, die Sexbombe bei Boiselle & Löhmann bzw. BSE).

In jüngerer Zeit machte Walthéry vor allem mit Rubine (dt. bei Epsilon) auf sich aufmerksam, einer wiederum nicht nur charakterlich interessanten Heldin, die Natacha eine Zeitlang an den Rand drängen sollte. Die nach Szenarios von Mythic und mit Unterstützung von Assistenzzeichner Dragan de Lazare umgesetzten Abenteuer der Chicagoer Polizeibeamtin erscheinen seit 1993 in Albenform bei Le Lombard. Für das neunte Rubine-Album wurde De Lazare 2004 durch Boyan (d.i. Bojan Kovacevic, ursprünglich Kolorist) ersetzt, der die Zeichnungen ab dem zehnten Album 2006 vollständig übernahm.

Walthéry bei Kauka

sowie die Einzelgeschichten


Weblinks