Maurice Tillieux

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Maurice Tillieux (*7.8.1921 in Huy/Belgien, † 2.2.1978 bei Tours) ist einer der gefeiertsten Künstler des frankobelgischen Comics. Als Zeichner und Autor eine Doppelbegabung, war er vor allem ein Meister des Detektiv-Genres, und seine Arbeiten standen für gut konstruierte Plots mit humorvoller Grundstimmung.

Seine Karriere begann 1936 mit Illustrationen für das Magazin Le Moustique. In jungen Jahren schrieb er auch drei Detektivromane, von denen allerdings nur einer veröffentlicht wurde. Sein Durchbruch im Bereich der Comics kam, als er für das Magazin Héroïc-Albums die Serie Félix kreierte. Die Abenteuer eines sich detektivisch betätigenden Journalisten liefen dort von 1947 bis 1956 und ließen bereits die typischen Merkmale des Künstlers erkennen, die später noch weiter perfektioniert werden sollten. War Tillieux' Zeichenstil anfangs noch stark von Hergé geprägt (und Félix von dessen Tintin), näherte er sich innerhalb der zehn Jahre des Bestehens der Serie immer mehr dem von Franquin an. So war es eigentlich nur konsequent, dass Tillieux nach Einstellung von Héroïc-Albums beim Journal de Spirou landete, für das er zuvor schon redaktionell tätig gewesen war.

Nach einem kurzen Zwischenspiel mit dem kurzlebigen Marc Jaguar für Risque-tout schuf er für das Spirou-Magazin 1956 seine erfolgreichste und bekannteste Serie Gil Jourdan. Der Titelheld, ein etwas schnöseliger Detektiv, kann als Fortführung von sowohl Félix als auch Marc Jaguar mit anderem Namen und Aussehen betrachtet werden, und in der Tat wurde für diese Serie einiges an Félix-Material recycelt. Ein Jahr später entstand der Gag-Einseiter César et Ernestine, der zunächst in Spirou, dann in Le Moustique und von 1969 bis 1973 (als Nachdruck) erneut in Spirou erschien.

Innerhalb der zweiten Hälfte der 60er Jahre verlagerte sich Tillieux' Tätigkeits-Schwerpunkt auf das Schreiben von Stories für andere Zeichner. Zunächst kreierte er 1966 mit Francis den Gag-Comic Marc Lebut et son voisin. Ende 1968 wurde er Szenarist der Serie Tif et Tondu, die zuvor von Maurice Rosy getextet worden war. 1969 schuf er mit dem Zeichner Arthur Piroton Jess Long, eine weitere Detektiv-Serie, diesmal "realistisch" gezeichnet, bei der wiederum fleißig Félix-Abenteuer recycelt wurden. Gleichzeitig trat er die Zeichnungen zu Gil Jourdan an Gos ab, kümmerte sich aber weiterhin um die Stories.

Außerdem steuerte er unter anderem drei Szenarios zu Walthérys Serie Natacha, zwei zu Robas La Ribambelle sowie eins zu Remacles Barbe-Noire bei und schrieb die ersten Kurzgeschichten mit Yoko Tsuno von Roger Leloup. Er starb 1978, viel zu früh, bei einem Autounfall.

Tillieux bei Kauka

als Zeichner und Texter

als Texter

Gastspiele als Texter

Weblinks

  • Tillieux im Journal de Spirou (frz.)
  • Tillieux-Biografie in der Bédéthèque (frz.)
  • Tillieux in der Lambiek-Comiclopedia (engl.)
  • Tillieux-Fanseite (frz.)