Verlegerisches Frühwerk
Der Kauka Verlag wurde von Rolf Kauka nach neuesten Erkenntnissen bereits 1947 gegründet. Die früheste bisher bekannte Publikation des Unternehmens, das danach anscheinend für zwei Jahre pausierte, war der noch im selben Jahr erschienene "Leitfaden für Polizeibeamte" von Dr. E. G. Mayer. Ab 1948 veröffentlichte Kauka gemeinsam mit seinem Freund Dr. Norbert Pohl die "Elemente der Rechtswissenschaft", eine Kurzlehrbuchreihe für Jurastudenten, die zunächst im Verlag der Zwölf München erschien.
Mit Harry Schulze-Wilde gründete Kauka 1948 die Münchener Verlagsbuchhandlung Harry Schulze-Wilde & Co.. Hier wurden die "Elemente" weitergeführt und noch im Herbst 1948 die Romanserie "Der neue Film-Roman" sowie das kleinformatige "ax Kriminalmagazin" lanciert, dazu die Heftreihe „Argus Kriminalroman“, die einzig dem Kriminalschriftsteller C. V. Rock vorbehalten war. Letztere wurde allerdings nach nur wenigen Ausgaben wieder abgegeben, und auch „ax“ wurde Anfang 1949 nach nur vier Nummern wieder eingestellt.
Ab Band 5 übernahm die Münchener Verlagsbuchhandlung zusätzlich die Heftreihe „Neues Kriminalmagazin“ von einer "Heinz Ullstein Verlag GmbH", deren Redaktionsadresse Anfang 1949 identisch mit der Anschrift der Münchener Verlagsbuchhandlung (München 2, Weinstr. 4) war. Für die Nummern 1-4 fungierte die Münchener Verlagsbuchhandlung laut den Impressen dieser Ausgaben als Vertriebsgesellschaft. Heft Nr. 5 wird von einigen Quellen dem Heinz Ullstein Verlag zugeschrieben, doch laut dem uns vorliegenden Exemplar erschien es bereits bei der Münchener Verlagsbuchhandlung mit der neuen Adresse München 23, Parzivalstr. 8.
Ab diesem Zeitpunkt lässt sich die Münchener Verlagsbuchhandlung wohl mit dem Kauka Verlag gleichsetzen, der dieselbe Verlagsadresse aufwies - die Verlagsbezeichnung in den Impressen von Filmroman und Kriminalmagazin wechselte zwischen 1949 und 1950 von "Münchner Verl.-Buchhdlg. Schulze & Co." (letztmals in Band 8 des Filmromans) über "Münchener Verlagsbuchhandlung Rudolf Kauka" und "Münchener Verlagsbuchhandlung R. Kauka oHG" zu "Kauka Verlag - Münchener Verlagsbuchhandlung", "Kauka Verlag München" und schließlich "Kauka-Verlag". Das "Neue Kriminalmagazin" wurde bis zur Einstellung mit der Nummer 27 (1951) unter wechselnden Obertiteln ("Club Kriminal Magazin", "Kriminal Club") weitergeführt, ebenso "Der neue Filmroman" (später "Filmroman" bzw. "Delphin Roman").
Ab März 1950 kam die Zeitschrift "Technische Neuheiten und Erfindernachrichten" (später: "Neuheiten aus Industrie und Technik") hinzu, im selben Jahr die Romanserie "Bill Rocky". Dieser Western erschien von Anfang an ausdrücklich im Kauka-Verlag (ohne Verlagsbuchhandlung-Zusatz); am Anfang der Hefte gab es die Rubrik "Liebe Freunde!", die mit den Worten endete: "Euer Bill Rocky". 1951 brachte der Kauka-Verlag kurzzeitig noch die bunte Monatsrevue "Mix" und "ER - die Zeitschrift für den Herrn" heraus. Wie aus den Impressen des Herrenmagazins hervorgeht (in denen Kauka, wie schon zuvor bei den "Elementen der Rechtswissenschaft", als Dr. Rudolf Kauka aufgeführt ist), wechselte die Verlagsadresse innerhalb dieses Jahres gleich zweimal: Von München 23, Parzivalstr. 8, zu München 25, Hofmannstraße 7, zu München 13, Habsburgerstraße 12.
1952 wollte Rolf Kauka an die Erfolge der populären Zigarettensammelbilder anknüpfen und gab die beiden Sammelbildserien "Der wilde Westen" (inklusive einer Bill Rocky-Geschichte) und "Indianerland" samt den dazugehörigen Sammelalben heraus. Die Gesamtherstellung lag laut Impressum bereits bei Pabel-Druck in Rastatt, das erste Album war zudem „Herrn Erich Pabel gewidmet, dem Förderer wertvollster Wildwest- und Jugend-Literatur“. Noch im selben Jahr übernahm der Pabel Verlag den Delphin Roman (vormals Der neue Filmroman) ab der Nummer 51, ebenso Bill Rocky ab der Nummer 54. Im Dezember 1952 erschien im Kauka-Verlag die erste Nummer des Jugendmagazins "Colombo", in dem Dorul van der Heides Dagobert debütierte. Das Heft hatte nur eine kurze Lebensdauer und wurde bereits mit der dritten Nummer im Februar 1953 wieder eingestellt.
Wie allgemein bekannt, erfolgte noch im selben Jahr der Durchbruch mit Kaukas nächstem Projekt, dennoch waren die Wanderjahre noch nicht ganz vorüber...
1952 Habsburgerstr. 12
1953 Tizianstr. 22
1954 Luisenstr. (im Haus von Franzis-Druck)
1955 Gabelsbergerstr. 12
1956 Gabriel-von Seidl-Str. 41 (Grünwald)