Vladimir Magdić

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Vladimir "Vlado" Magdić (* März 1931 in Dubrovnik, Kroatien) war ein Zeichner aus dem Umfeld Walter Neugebauers, der seinem Lehrmeister 1956 nach Deutschland folgte, um für Kauka zu arbeiten. Obwohl er mindestens genauso viele Fix und Foxi-Episoden gezeichnet hat - seine bekannteste Geschichte dürfte der Mehrteiler "Freistaat Lupoland" ab FF 14/1968 sein - bleibt er doch in erster Linie als wichtigster Zeichner von Tom und Biberherz unvergessen. Dem Western-Funny nahm er sich ca. 1964 erstmalig an, löste dann dessen Schöpfer Neugebauer für mehrere Jahre vollständig als Hauptzeichner der Serie ab und führte sie in den späten 60ern und frühen 70ern zu ihrem Höhepunkt.

Seine letzte Tom und Biber-Geschichte zeichnete er 1975, war aber mit der FF-Familie bis Ende 1978 (FF 1/1979) weiterhin regelmäßiger Gast im wöchentlichen Heft. 1979 folgten nur zwei FF-Geschichten von Magdic, 1980/81 wurden etliche seiner Tom und Biber-Episoden nachgedruckt. Letztmalig trat er wahrscheinlich mit dem FF-Mehrteiler "Das Testendspiel" (ab FF 24/1982) und einer - seiner einzigen? - Hops und Stops-Geschichte "Pilztour" (FF 7/1983) für Kauka in Erscheinung, danach riss laut eigener Aussage der Kontakt zum Verlag ab.

Im Folgenden der Lebenslauf des Künstlers in seinen eigenen Worten, aus einem Brief an den Organisator der Kauka-Ausstellung des vom 7. bis 10. Juni 2007 stattfindenden Münchner Comicfestivals; Verwendung in der Kaukapedia mit freundlicher Genehmigung von Herrn Magdić.


Lebenslauf

Ich wurde im März 1931 in Dubrovnik, Kroatien, geboren und verbrachte dort auch meine Kindheit. Nach dem Abitur studierte ich 5 Jahre lang Bildhauerei an der Kunstakademie in Zagreb. Nach dem Diplom 1955 wurde ich Mitglied im Kroatischen Künstlerverband.

Während der Studienzeit volontierte ich im Studio des "jugoslawischen Walt Disney", Walter Neugebauer, und erlernte so von der Pike auf das Handwerk des Comic-Zeichners und Trickfilm-Animateurs. (Walter Neugebauer vermittelte und lehrte einen unverwechselbaren Trickfilm-Stil, der als "Zagreber Schule" zum festen Begriff in der Branche im In- und Ausland wurde.)

1956 folgte ich Neugebauers Mannschaft, die von Rolf Kauka aus Zagreb nach München geholt wurde, um für Kauka Trickfilme und Comics zu zeichnen. Im Kauka-Verlag lernte ich auch meine spätere Frau kennen, die ab 1965, aus Hannover kommend, als Sekretärin für den Verlag arbeitete.

1969 zog es uns dann nach Hannover, wo wir auf einem ehemaligen Bauernhof ein kleines Fachwerkhaus renovierten, das Platz genug zum Wohnen und Arbeiten bot. Neben dem Zeichnen von (hauptsächlich) Tom & Biberherz konnte ich nun endlich auch meine rein künstlerische Tätigkeit wieder aufnehmen. Doch eigentlich war ich immer noch hin- und hergerissen zwischen reiner Kunst und Comics.

Als die Verbindung zum Kauka-Verlag abriss, arbeitete ich u.a. für "Gutenberghus" [heute: Egmont], die europäische Vertretung von Walt Disney in Kopenhagen, und animierte die "Mainzelmännchen" für das ZDF. Nebenbei war ich u.a. für den Pabel-Verlag in Rastatt, den Ehapa-Verlag bei Stuttgart und die Firma PELIKAN in Hannover jahrelang mit Comics und Trickfilm-Werbespots in der Fernsehwerbung tätig.

1984 (in Erlangen) und 1985 im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover war ich an der internationalen Ausstellung "Die Kunst der Comics" beteiligt.

Seit Anfang der 90er Jahre bin ich nur noch rein künstlerisch tätig, Schwerpunkte: Radierungen und Aquarelle. 2005 erschien das Buch "Farbenpracht in Aquarell" mit über 100 Abbildungen meiner Blumenaquarelle und im nächsten Monat wird ein zweites Buch "Maritimes Kroatien" mit ca. 100 Aquarellen gedruckt.

Seit 1986 bis heute zeige ich meine Werke bei - viel beachteten - Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen in und um Hannover sowie Dubrovnik.

(Hannover, 11.01.2007)

Magdic-Karikatur aus Fix und Foxi 7/1978


Literatur

  • Die Sprechblase - Das große Comic-Magazin Nr. 176, 25. Jahrgang (Dezember 2000). Darin: Vlado Magdic berichtet: Stichworte zu meiner Person, S.?-?.


Weblinks

  • Magdic-Porträt auf der Kauka-Website
  • Magdic-Porträt in der Lambiek-Comiclopedia (engl.)
  • Magdic in Sprechblase 176
  • Magdic im Inducks