Bruno Gazzotti

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Bruno Gazzotti (*16.9.1970 in Lüttich) ist einer der momentan erfolgreichsten belgischen Comiczeichner.

Durch seine Eltern, einen gebürtigen Italiener und eine Belgierin, wurde er schon früh mit dem Comic-Virus infiziert. Um den Abenteuern seiner Favoriten Spirou, Tintin, Gaston und Natacha besser folgen zu können, brachte er sich als Kind selbst das Lesen bei und verbrachte den Rest seiner Zeit unermüdlich mit Zeichnen.

Nach Abschluss seines Kunststudiums am Institut Saint-Luc in Lüttich bewarb er sich mit einem Comic-Portfolio von funny über semi-realistisch bis realistisch beim Verlag Dupuis. Zu dessen Magazin Spirou steuerte er ab Anfang 1989 diverse Illustrationen bei und zeichnete einige Einseiter, meist nach Szenario von Sergio Salma. Gleichzeitig arbeitete er drei Jahre lang als zeichnerischer Assistent für Tome & Janry, das damalige Star-Duo des Magazins, und war als solcher an Gag 20 bis 76 der Serie Le petit Spirou (dt.: Der kleine Spirou bei Carlsen) und an der Spirou-Episode "Spirou à Moscou" (dt. bei Carlsen) beteiligt. Derart nachgefragt, brach der Zeichner ein 1988 begonnenes weiterführendes Studium der bildenden Künste ab, um sich ganz auf die Comics zu konzentrieren.

Der Durchbruch kam 1990, als Szenarist Tome einen Ersatz für Luc Warnant suchte, den bisherigen Zeichner der Serie um den New Yorker Cop Soda (dt. bei Salleck). Der damals 20-jährige Gazzotti stieg auf der zwölften Seite der dritten Episode ein und trug in der Folge mit seinen Zeichnungen stark zum Erfolg und der Langlebigkeit der Serie bei. Stilistisch stark an Janry orientiert, allerdings mit etwas realistischerem Einschlag, dienten ihm dabei zahlreiche, auf diversen Trips nach New York geschossene Fotos zur Dokumentation. Das zwölfte und bisher letzte Album der Serie erschien bereits 2005, doch nach damaligen Aussagen der Beteiligten soll es mit Soda auch in Zukunft weitergehen.

Zwischendurch zeichnete Gazzotti 1993 im Auftrag der belgischen Luftwaffe den 22-seitigen Werbecomic "Pilote de chasse - du rêve à la réalité" nach einem Szenario von G. de Wilde. 1999/2000 arbeitete er erstmals mit Szenarist Fabien Vehlmann zusammen, für den er mit Co-Zeichner Ralph Meyer einige kurze SF-Comics umsetzte, die nach ihrem Spirou-Abdruck Bestandteil des Lombard-Albums "Des lendemains sans nuage" waren (dt.: "Welt ohne Zukunft" in Zack).

2006 nahmen Vehlmann und Gazzotti ihre Zusammenarbeit wieder auf und präsentierten der Comicgemeinde eine neue Serie um eine Gruppe von fünf Kindern, die von der ganzen Menschheit verlassen zu sein scheinen: Seuls (dt.: Allein bei Piredda) mauserte sich spielend zu einer der bekanntesten und erfolgreichsten frankobelgischen Comic-Serien der letzten Jahre. Vielleicht gibt's in Zukunft doch keinen Soda mehr... (Stand Ende 2010: Gazzotti wird zumindest die beiden nächsten Alben mit dem Thema "9/11" nicht zeichnen, schließt aber eine spätere Rückkehr zur Serie nicht aus.)

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