Tony Fernández

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Tony Fernández
Überraschungs-Eiland
(FF 48/1989)

Tony Fernández (* 26. Juni 1965 in Barcelona) ist seit 1982 im Comicup-Studio als Zeichner und Tuscher beschäftigt und fungiert heute auch als Art-Director des Studios. Von 1982 bis 1994 zeichnete und tuschte er auch Fix und Foxi-Comics, letzteres vor allem für seinen Kollegen José Antonio González. Auch bei den Disney-Comics für Édi-Monde/Hachette (Frankreich), denen er sich seitdem und bis heute widmet, ist er vor allem als Inker tätig. Außer mit seinen Comicup-Kollegen arbeitet er diesbezüglich auch mit dem holländischen Disney-Zeichner Mau Heymans zusammen. Im französischen Journal de Mickey erscheint seit 1985 zudem die von Fernández nach Szenarios von Gégé (d.i. Gérard Cousseau) und Bélom (d.i. Jean-Loïc Belhomme) gezeichnete Non-Disney-Serie Robert le robot. Die Gag-Einseiter kamen 2004 auch in zwei Alben heraus.

Kaukapedia-Interview mit Tony Fernández

Im April 2008 stellte sich Tony Fernández den Fragen der Kaukapedia:

>> Wie sehen Ihre heutigen Aufgaben im Comicup-Studio aus?

Fernández: Hier bei Comicup bin ich sowohl Comiczeichner als auch Art-Director. Meine Arbeiten erstrecken sich dabei von "Robert Le Robot", der in Frankreich veröffentlicht wird, über "Rip" zusammmen mit González für das Magazin Zona X, "Solo" zusammen mit Oscar Martín, bis hin zur Gestaltung von T-Shirts. Seit 18 Jahren fungiere ich als Studiochef, kontrolliere also unsere Arbeitsergebnisse und bilde neue Talente aus.

>> Was hat Sie dazu bewogen, ein professioneller Comiczeichner werden?

Fernández: Ich habe Comics und das Zeichnen allgemein schon seit meiner Kindheit sehr gemocht. Ich studierte Wandgestaltung [? mural treatment] an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in Barcelona. Im Alter von 17 Jahren fing ich dann bei Comicup an, anfangs für eine Weile noch abwechselnd mit dem Studium bis ich dann schließlich professionell Comics machte.

>> Mit welchen Aufgaben betraute man Sie damals im Studio?

Fernández: Meine erste Aufgabe bestand darin, FF-Seiten zu tuschen, doch nach ein paar Monaten begann ich die Sparkassen-Knax-Serie zu zeichnen. Ein wenig später zeichnete ich auch FF-Geschichten, abwechselnd mit Knax.

>> Von den FF-Geschichten, die Sie zeichneten, haben Sie da einige persönliche Favoriten?

Fernández: Neben den Fixoflux-Detektiv-Comics gefallen mir besonders "Gott der Azteken", "Die Mehlwichtel", "Die Aufnahmeprüfung", "Der Fall Susi Klunker", "Hilfe, der Schneemensch kommt!" und "Überraschungs-Eiland".

>> Wie ging es denn Ihnen selbst damit, ausgerechnet den sehr ausgereiften Stil Fecchis zu kopieren?

Fernández: Ich fühlte mich von Anfang an recht wohl mit Fecchi. Ich mag zudem sehr den frankobelgischen Comic, was mir auch half.

>> Wer war im Studio für die Tusche Ihrer Comicseiten zuständig?

Fernández: Meine eigenen Zeichnungen wurden von José Antonio Pineda, Gina Carol und Tran geinkt... hauptsächlich.

>> Ein Großteil Ihrer eigenen Arbeit machte ja das Inking der Zeichnungen von González aus: Wie gestaltete sich diese Zusammenarbeit für Sie?

Fernández: Ja, ich habe viel getuscht, aber auch die Bleistiftzeichnungen von González und Nebot zu Ende geführt. Ein gutes Beispiel für diese Zusammenarbeit mit González ist die Geschichte "Reise in die Unterwelt". Ich habe das Inking bei Fecchi sorgfältig studiert und ich glaube, gerade in der letzten Phase meiner Zusammenarbeit mit González waren wir sehr nah am Fecchi-Stil und erreichten nach meinen persönlichen künstlerischen Begriffen einen hohen Standard. Wir folgten zwar dem Fecchi-Stil, wollten dazu aber auch etwas Eigenes beitragen. Persönlich habe ich versucht, die Hintergründe und die Nebenfiguren immer weiter zu verbessern, um im Ganzen einen gediegenen europäischen Comicstil zu schaffen.

>> Kam das Aus von FF Mitte der 90er für Sie überraschend?

Fernández: Ja, bedauerlicherweise, denn ich habe die FF-Serie sehr gemocht und war bis zu ihrem Ende sehr glücklich mit der Arbeit an ihr. Ich denke dankbar daran zurück, und es wäre schön, wenn wir die Serie eines Tages wiederaufnehmen könnten. Die FF-Periode bei Comicup war damals sehr wichtig für das Studio und für eine neue Zeichnergeneration. Ich glaube, man kann sagen, dass wir unter der Leitung von Cánovas gute Arbeit an der Kauka-Serie geleistet haben und wir selbst gleichzeitig an ihr künstlerisch gereift sind. Das hat unsere nachfolgende Disney-Phase positiv beeinflusst, wie auch unsere eigenen Autorencomics. Sehr anregend für mich waren die Ratschläge von Cánovas, die er mir jedesmal gab, wenn er meine Seiten korrigierte. Auch die Gelegenheit, anderen Zeichnern wie Grangel, Guirado, Nebot, González bei der Arbeit zuzusehen, weckte bei mir den Ehrgeiz, Arbeiten auf dem gleichen Niveau abzuliefern.

Kauka-Comicographie

(In Arbeit)


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