Gabriel Nemeth

Aus Kaukapedia
Version vom 16. März 2008, 15:14 Uhr von Albert-enzian (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Gabriel Nemeth (* 9. Juni 1957), studierte von 1974-1977 Graphik-Design in München. 1978 war er Mitbegründer des Comic-Magazins "ZOMIX", neben "Hinz & Kunz" aus Frankfurt einem der ersten Comic-Magazine von deutschen Zeichnern. In "ZOMIX" veröffentlichte z.B. auch Ralf König seine allererste Comic-Seite.

Nach einem längeren USA-Aufenthalt, wo er u.a. auch mit Robert Crumb Kontakt hatte, ließ sich Nemeth wieder in München nieder, und arbeitet seit 1980 als freiberuflicher Illustrator und Texter für diverse Verlage und Agenturen in sehr unterschiedlichen Richtungen.

Zu seinen ersten professionellen Comic-Arbeiten gehörte 1982 die Serie Quer-Comics in der Rotfuchs-Reihe des Rowohlt-Verlages. Insgesamt erschienen 3 Bände zu den Themen "Sklaven", "Rüstung" und "Moneymaker". Völlig anders geartet waren dagegen zur gleichen Zeit seine Arbeiten für die Satire-Zeitschriften "Pardon" oder den Semmel-Verlach (TSCHAPS ÄND DOWNS), die er unter seinem damaligen Spitznamen „Tschap“ veröffentlichte.

Seit Mitte der 80er Jahre beschäftigt er sich zum großen Teil mit dem Bearbeiten von Kinder-Büchern und -Comics. So war er u.a. an den Serien Chip & Charly aus dem Ravensburger Otto Maier-Verlag, sowie an diversen Werbe-Comics für Kinder beteiligt. Zu Chip & Charly entstanden 1990 26 Trickfilm-Folgen, die in einer deutsch-französisch-spanischen Koproduktion verfilmt wurden, und heute weltweit in Kinderkanälen laufen.

Zwischendurch textete Gabriel Nemeth immer wieder Satire für Erwachsene, z. B. 1988 die Serie Hausmeister Zwetschke, für das Magazin MOXXITO (6 Folgen zusammen mit Jan Gulbransson) des Carlsen-Comic-Verlages. Mit dem Donald Duck – Zeichner Jan Gulbransson arbeitet Nemeth bereits seit 1985 zusammen, für den er auch einige Donald-Stories tuschte und textete.

1993 und 1994 veröffentlichte er die Comic-Alben "Liebesgeflüster und Seitensprünge". Seine beiden Hauptfiguren "Fredi & Carla" haben es in den diversen Beziehungsgeschichten nicht immer leicht miteinander. Aber Carla, als erfolgreiche Werbemanagerin, kriegt ihren stubenhockenden Schriftsteller Fredi letztendlich doch immer wieder auf die Reihe. Die Fredi & Carla-Stories fanden ein begeistertes, zumeist weibliches Publikum, und wurden in Auszügen auch im italienischen Magazin Comic-ART-Humor abgedruckt.

Basierend auf den Themen in den "Fredi & Carla" - Geschichten, entwickelte Nemeth für das Anti-Aids-Projekt LIEBES LEBEN der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ein Comic-Konzept für Jugendliche. Seitdem tourt „Suzi, das Kondom“ als Bestandteil einer Wanderausstellung durch Deutschland, und macht regelmäßig „einen drauf“.

Ebenfalls Aufklärung, allerdings ganz anderer Art, bietet die Kinder-Education-Comic-Serie "Willi Wurm und seine Freunde", die Nemeth seit 1994 zusammen mit seinem Kollegen Jan Gulbransson im Apotheken-Magazin MEDIZINI textet und tuscht. Auf über 100 Folgen hat es die Serie bereits gebracht, und wird auch zunehmend von Lehrern im Unterricht zur witzigen Veranschaulichung von Sachverhalten verwendet. In dieser Serie gelingt Nemeth das textliche Kunststück, selbst trockene Themen wie „Kompostierung“ oder „Recycling“ so aufzubereiten, dass Kindern der Education-Charakter der Stories überhaupt nicht mehr auffällt. Im Gegenteil. Monat für Monat lesen rund 2 Millionen Kinder in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Geschichten von Willi & Co. mit wachsender Begeisterung. Nach einer letzten Umfrage kennen 70% aller deutschsprachigen Kinder die Figuren der „Willi Wurm“ - Serie.

1996 hatte die Fa. Ferrero / Frankfurt eine knifflige Aufgabe für Gabriel Nemeth. In die Kinderüberraschungseier sollten Mini-Comics plaziert werden, die Stories zu den jeweiligen Figurengruppen "Dappsy Dinos", "HappyHippos" etc. erzählen. Comic-Bücher mit 64 Seiten und einer in sich abgeschlosseenen Story, aber in Briefmarkengröße 25 x 35 Millimeter. "Der wahrscheinlich kleinste Comic der Welt", wie es die Fachzeitschrift "Rrraah!" nannte. Die Vorgabe von Ferrero lautete außerdem, daß im ersten Band dieser Mini-Comics die Geschichte von drei „Generationen“ Dinos, also insgesamt von 30 verschiedenen Figuren erzählt werden sollte. Nach einem Monat Gedankenarbeit und zahlreicher verworfener Sujets hatte Nemeth die erste Story geplant und getextet und alle Figuren der Dino-Serien darin untergebracht. Mittlerweile sind bereits drei Ü-Ei-Minicomics mit Dinos und Hippos in seiner Texter-Werkstatt entstanden und heiß begehrte Objekte unter Ü-Ei-Sammlern. Die Zeichnungen für diese Ü-Ei-Mini-Comics fertigte übrigens Florian Julino, der vielen als DER LUPO-Zeichner aus Fix und Foxi bekannt sein dürfte.

Während sich Nemeths „normale“ Produktionen grob in die Stil-Richtungen Funny (Tierfiguren) und Semi-Funny (halbrealistische Menschenfiguren) einordnen lassen, fallen seine malerischen Zeichnungen für den belletristischen Buchbereich völlig aus dem Rahmen. In diesem Stil entstanden z. B. 1997 diverse Illustrationen für den satirischen SF-Roman „GAS - Die Trilogie der Stadtwerke“, des amerikanischen Autors Matt Ruff (verlegt bei Hanser). Startschuss für eine ganze Reihe untypischer Nemeths, unter anderem für den DTV-Taschenbuchverlag. Man darf gespannt sein, was da noch kommt.

2004 arbeitete er mit Florian Julino an dem Werbeheft „Fix & Foxi und der Raketenblitz“, das anläßlich der Eröffnung der Raktenbahn im Ravensburger Spieleland verteilt wurde.

Einen Überblick über seine aktuellen Arbeiten bietet Nemeths Page http://www.nemethstudio.de