Hubuc

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Roger Copuse alias Hubuc (*1927; † 13.6.1970) war ein belgischer Comiczeichner und -autor, der in den 60er Jahren in den drei großen frankobelgischen Comicmagazinen Spirou, Pilote und Tintin mit diversen Funnies vertreten war. Vor allem für die Zeichner Mike und Pierre Guilmard war er auch als reiner Szenarist tätig.

Copuse war zunächst Radiotechniker bei der Handelsmarine und später Sportjournalist, bevor er sich unter dem Pseudonym Hubuc seiner kurzen, aber produktiven Comic-Karriere widmete. Ab 1961 arbeitete er für Spirou und zeichnete für das Magazin nach Szenarios von Jacques Devos ab 1962 seine erste Serie Victor Sébastopol - Les mémoires d'un agent secret. Die zwei- bis dreiseitigen Gag-Comics um einen Geheimagenten im deutschen Kaiserreich wurden ab 1964 von Devos allein weitergeführt, während Hubuc 1964/65 stattdessen acht Mantel-und-Degen-Gags mit dem kleinwüchsigen Baron de Coursensac realisierte. Vor allem aber schuf der Zeichner/Autor für das Magazin zwischen 1961 und 1968 zahlreiche Mini-récits (Mini-Comics zum Zusammenbasteln) mit zumeist einmaligen Helden, darunter 1966 den auf deutsch in Pepito veröffentlichten Comic "Faites vos jeux". Wiederkehrende Mini-Helden von Hubuc waren der Römer Alertogas (1963-65), der nach vier Mini-récits noch zwei "große" Abenteuer von 16 und 36 Seiten erlebte, und 1967/68 der schöne Albert, der zeichnerisch vom Briten Mike (d.i. Michael Stockdale) umgesetzt wurde.

Für Pilote zeichnete Hubuc nach Szenarios von Fred (d.i. Fredéric Othon Aristidès) und mit Unterstützung von Bob de Groot bei den Hintergründen von 1966 bis 1969 die Serie L'Aéromédon populaire, die klassische französische Rächergestalten à la Fantomas und Judex parodierte. Als wiederkehrende Charaktere traten Bombax sowie in zwei Fortsetzungsgeschichten Justiflex contre Mastabax auf. Als Szenarist kreierte er für das Magazin die beiden unerschrockenen Sänftenträger Tulipe et Minibus, deren zwei Abenteuer 1967 von Mike bzw. 1970 von Claire Bretécher gezeichnet wurden. Unter dem Titel Le Travail erschienen in Pilote von 1968 bis 1971 diverse satirische Hubuc-Einseiter rund um das Thema Arbeit, die von Dargaud später im 90 Seiten starken Schwarzweiß-Album "Et Voilà le Travail" gewürdigt wurden. Weitere Gags von Hubuc, die 1969 unter dem Titel Ces temps étaient durs für Le Soir Illustré entstanden waren, wurden 1970/71 posthum in Pilote nachgedruckt.

In Tintin trat Hubuc vor allem als Szenarist in Erscheinung, angefangen 1967/68 mit den von Mike gezeichneten kurzen Comics um den kleinen Revoluzzer und Bombenleger Pancho Bomba (dt. in Zack). Mit Zeichner Pierre Guilmard wiederbelebte er für das Magazin 1968 Raymond Macherots klassischen Tier-Funny Chlorophylle (dt.: Anatol bei Carlsen). Nach drei längeren Abenteuergeschichten und drei Kurzgeschichten des Teams zeichnete Hubuc bis 1970 vier Kurzgeschichten mit dem Gartenschläfer selbst. Für Guilmard schrieb er stattdessen die Anfang des 20. Jahrhunderts spielende Serie um das ungleiche Abenteurer-Duo Wilbur et Mimosa. 1969/70 entstanden zwei 30-seitige Abenteuer sowie eine Taschenbuch-Episode für Tintin Sélection (der Guilmard nach Hubucs Tod noch drei weitere mit Jean-Marie Nadaud als Szenarist folgen ließ). Weitere Arbeiten des Künstlers für Tintin waren u.a. 1969 der 12-Seiter "L'appel de la jungle" (dt.: "Otto Schulze - Der Dschungel ruft" in Zack-Parade 11) aus Tintin Sélection und der 1970 posthum erschienene One-Shot "Egide et le lithophage" mit Zeichner Ploeg (d.i. Eddy Ploegaerts).

Hubuc starb 1970 im Alter von nur 43 Jahren an Leukämie.

Hubuc bei Kauka

  • Albert - Le bel Albert (als Szenarist)
  • Anatol - Chlorophylle (als Szenarist und einmal als Zeichner)

sowie die Einzelgeschichte


Weblinks