Ludwig Fischer: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 21.10.1925 geboren, wuchs Ludwig Fischer als Deutscher in Jugoslawien auf. Schon in der Schule zeichnete er Comics. Dieses Talent kam ihm im Zweiten Weltkrieg zugute, als er gegen Trinkgeld jugoslawische Kameraden portraitierte und später im Kriegsgefangenenlager an einer Wandzeitung mitarbeitete. Nach der Gefangenschaft steckte man ihn bis 1950 in ein Kulturheim, wo er Propaganda zeichnen musste.  
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[[Bild:Ludwig Fischer Foto1.jpg|thumb|right|Ludwig Fischer]]
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Kauka-Legende '''Ludwig Fischer''' (* 21.10.1925; † 1994) wuchs als Deutscher in Jugoslawien auf und zeichnete schon in der Schule Comics. Dieses Talent kam ihm im Zweiten Weltkrieg zugute, als er gegen Trinkgeld jugoslawische Kameraden porträtierte und später im Kriegsgefangenenlager an einer Wandzeitung mitarbeitete. Nach der Gefangenschaft steckte man ihn bis 1950 in ein Kulturheim, wo er Propaganda zeichnen musste.  
  
Danach ging er nach Belgrad und arbeitete für die Werbung. Zu dieser Zeit wurden seine Comics zum ersten Mal veröffentlicht, u.a. in Belgrads auflagenstärkster Zeitung Politika. Er zeichnete in erster Linie Science Fiction-Serien im realistischen Stil wie "Hydra sucht Pegasus" und "Der letzte Feind".  
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In den 50er Jahren arbeitete Fischer in Belgrad für die Werbung. Zu dieser Zeit wurden zum ersten Mal Comics von ihm veröffentlicht, u.a. in Belgrads auflagenstärkster Zeitung Politika. Er zeichnete in erster Linie Comics im realistischen Stil, so zum Beispiel die Science Fiction-Serie ''Hydra sucht Pegasus'' und die Kriegs-Serie ''Der letzte Feind''.
  
1961 fuhr Fischer zu Verwandten nach München, blieb und bewarb sich auf eine Suchanzeige Rolf Kaukas hin im Verlag als Zeichner. Er wurde ein Hauptzeichner und blieb bis 1976. Er setzte vor allem Lupo-Geschichten für Lupo Modern, aber auch viele Fix und Foxi- und einige Mischa-Comics um. Später skizzierte er Andrax- und Capitan Terror-Geschichten für Primo.
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1961 fuhr Fischer zu Verwandten nach München, blieb dort hängen und bewarb sich auf eine Suchanzeige [[Rolf Kauka]]s hin im Verlag als Zeichner. Er wurde ein Hauptzeichner und blieb bis 1976. Er setzte vor allem [[Lupo]]-Geschichten sowie die Serie [[Düsenengel]] für [[Lupo modern]] bzw. [[Tip Top]] um, aber auch einige [[Mischa]]-Episoden. In seinen [[Fix und Foxi]]-Comics der späten 60er und frühen 70er Jahre kristallisierte sich der exzentrische [[Knox]] neben [[Lupo]] als der bevorzugte Charakter des Zeichners heraus. 1973/74 entwickelte Fischer für [[Pepito (Magazin)|Pepito]] die Serie [[Vier Freunde]] und skizzierte auch einige [[Andrax]]- und [[Capitan Terror]]-Geschichten für [[Primo]].
  
Nach seiner Kauka-Zeit vermittelte die Merchandising München KG ihm Aufträge. Zusammen mit Helmut Huth arbeitete er an Wickie-Comics für den Condor Verlag sowie Biene Maja- und Pinocchio-Comics für den Bastei Verlag. Für die Fernsehpro-grammzeitschrift Bild und Funk zeichnete er Ende der 70er die Serien Biene Maja, Sindbad und Raumschiff Enterprise. In den 80er Jahren zeichnete für das Magazin YPS die Geschichten zum Gimmick, mit den Figuren Yps, Kaspar, Patsch und Willy.
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Nach seiner Kauka-Zeit vermittelte die Merchandising München KG ihm Aufträge. Zusammen mit [[Helmuth Huth]] arbeitete er an ''Wickie''-Comics für den Condor Verlag sowie ''Biene Maja''- und ''Pinocchio''-Comics für den Bastei Verlag. Für die Fernsehprogrammzeitschrift Bild + Funk zeichnete er Ende der 70er die Serien ''Biene Maja'' und ''Sindbad'', ebenso eine Version von ''Raumschiff Enterprise'', die sämtliche Regeln dieser Fernsehserie ignorierte und nach wenigen Folgen abgebrochen wurde (Nr. 17-35/1979). In den 80er Jahren zeichnete er für das Magazin [[YPS]] die Geschichten zum Gimmick, mit den Figuren ''Yps'', Kaspar, Patsch und Willy.
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*Zur '''[[Ludwig Fischer - Comicographie|Ludwig Fischer-Comicographie]]'''
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[[Bild:Fischer 1 Majin Strip.jpg|thumb|left|"Der letzte Feind" (''Poslednji Neprijatelj''): eine von Fischers im realistischen Stil gezeichneten Serien.]][[Bild:Fischer 2 Majin Strip.jpg|thumb|left]]
  
Ludwig Fischer verstarb 1994.
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[[Kategorie:Zeichner (Kauka-Comics)|Fischer, Ludwig]]
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[[Kategorie:Autoren (Kauka-Comics)|Fischer, Ludwig]]

Aktuelle Version vom 30. Mai 2021, 00:26 Uhr

Ludwig Fischer

Kauka-Legende Ludwig Fischer (* 21.10.1925; † 1994) wuchs als Deutscher in Jugoslawien auf und zeichnete schon in der Schule Comics. Dieses Talent kam ihm im Zweiten Weltkrieg zugute, als er gegen Trinkgeld jugoslawische Kameraden porträtierte und später im Kriegsgefangenenlager an einer Wandzeitung mitarbeitete. Nach der Gefangenschaft steckte man ihn bis 1950 in ein Kulturheim, wo er Propaganda zeichnen musste.

In den 50er Jahren arbeitete Fischer in Belgrad für die Werbung. Zu dieser Zeit wurden zum ersten Mal Comics von ihm veröffentlicht, u.a. in Belgrads auflagenstärkster Zeitung Politika. Er zeichnete in erster Linie Comics im realistischen Stil, so zum Beispiel die Science Fiction-Serie Hydra sucht Pegasus und die Kriegs-Serie Der letzte Feind.

1961 fuhr Fischer zu Verwandten nach München, blieb dort hängen und bewarb sich auf eine Suchanzeige Rolf Kaukas hin im Verlag als Zeichner. Er wurde ein Hauptzeichner und blieb bis 1976. Er setzte vor allem Lupo-Geschichten sowie die Serie Düsenengel für Lupo modern bzw. Tip Top um, aber auch einige Mischa-Episoden. In seinen Fix und Foxi-Comics der späten 60er und frühen 70er Jahre kristallisierte sich der exzentrische Knox neben Lupo als der bevorzugte Charakter des Zeichners heraus. 1973/74 entwickelte Fischer für Pepito die Serie Vier Freunde und skizzierte auch einige Andrax- und Capitan Terror-Geschichten für Primo.

Nach seiner Kauka-Zeit vermittelte die Merchandising München KG ihm Aufträge. Zusammen mit Helmuth Huth arbeitete er an Wickie-Comics für den Condor Verlag sowie Biene Maja- und Pinocchio-Comics für den Bastei Verlag. Für die Fernsehprogrammzeitschrift Bild + Funk zeichnete er Ende der 70er die Serien Biene Maja und Sindbad, ebenso eine Version von Raumschiff Enterprise, die sämtliche Regeln dieser Fernsehserie ignorierte und nach wenigen Folgen abgebrochen wurde (Nr. 17-35/1979). In den 80er Jahren zeichnete er für das Magazin YPS die Geschichten zum Gimmick, mit den Figuren Yps, Kaspar, Patsch und Willy.


"Der letzte Feind" (Poslednji Neprijatelj): eine von Fischers im realistischen Stil gezeichneten Serien.
Fischer 2 Majin Strip.jpg