Tiberio Colantuoni

Aus Kaukapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Tiberio Colantuoni
Colantuoni in FF Ferien 1972

Tiberio Freemann Colantuoni Trevelyan (* 20. Mai 1935 in Rom; † 1. Januar 2007 in Mailand) war ein italienischer Comiczeichner, der hierzulande vor allem durch seine Disney- und Kauka-Comics bekannt ist.

Ursprünglich als Keramikmaler tätig, zog er 1954 von Rom nach Mailand, um sich den Comics zu widmen. Für den Verlag Alpe zeichnete er die Serien Tiramolla, Cucciolo (dt.: Der lustige Augustin im gleichnamigen Heft von Semrau), Lo Sceriffo Fox (von Giorgio Rebuffi) und Maramao (von Luciano Bottaro) und schuf mit Sfortunino seinen ersten eigenen Helden.

Um 1955 begann der Zeichner seine langjährige Tätigkeit für den damals neugegründeten Verlag von Renato Bianconi, einem ehemaligen Alpe-Mitstreiter. Für Bianconi zeichnete Colantuoni die Bottaro-Serie Pik e Pok (nach Szenarios von Michele Gazzarri), Nonna Abelarda, Mago Merlotto, Braccio di Ferro (Popeye), Felix (the Cat) und laut eigener Aussage praktisch auch alle anderen Serien des Verlags. Für Nonna Abelarda schuf er mit Volpetto, Nik e Nok und Bongo Nebenfiguren, die sich später zu eigenständigen Serien weiterentwickelten. Der Gorilla Bongo, dessen Urversion bereits 1955 das Licht der Comicwelt erblickt hatte, war die populärste Kreation des Zeichners und erhielt in Italien in den 70er Jahren mit Bongo und Super Bongo gleich zwei eigene Publikationen. 1973 kreierte Colantuoni in Teamarbeit mit Alberico Motta eine Comic-Adaption von Pinocchio, 1988 entstand mit Gastone e l'Ombra eine weitere Eigenkreation des Zeichners für Bianconi.

Ab 1965 arbeitete Colantuoni auch für Kauka, für dessen Publikationen er die erste veröffentlichte Geschichte mit den Pichelsteinern, neun Fridolin-Episoden sowie Fix und Foxi zeichnete. Der plakative, cartoon-artige Zeichenstil, mit dem er die FF-Familie aufs Papier brachte, weckt gelegentlich Erinnerungen an den von Florian Julino. Vor allem bei Fridolin nahm sich Colantuoni einige künstlerische Freiheiten heraus: Napoleon schrumpfte auf eine für eine Maus adäquate Größe zusammen, während der Kater bei ihm ein mit Zylinder und Stöckchen versehener Dandy war. Der Colantuoni'sche Fridolin hat zweifellos den weiteren Werdegang der Figur Hops beeinflusst. In den frühen 1970er Jahren erschienen nur noch wenige Kauka-Comics des Zeichners, ein unveröffentlichter Dreiseiter wurde später noch für FF Riesen Comic 4 ausgegraben.

Ab den 70er Jahren gehörte Colantuoni Bottaros Studio Bierreci an, über das er 1974/75 die Bottaro-Serie Big Tom für das Magazin Corriere dei Piccoli zeichnete und mit Prato e Asfalto eine eigene Serie kreierte, die in diversen italienischen Zeitungen erschien. Ebenfalls über das Studio kam er zu den Disney-Comics, denen er sich von Ende 1974 bis zu seinem Tode widmete, oft als Inker von Maria Luisa Uggetti. Eine weitere Gemeinschaftsproduktion dieses Duos für das Studio waren in den späten 70er Jahren die Comics um das Känguru Dusty, das seinen Ursprung in TV-Spots für den Umweltschutz hatte. Ab 1981 wandten sich die beiden ehemaligen Kauka-Zeichner sporadisch auch wieder Fix und Foxi zu, ab dem folgenden Jahr ebenfalls im Team.

Weblinks