Dorul van der Heide

Aus Kaukapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dorul van der Heide
Porträtskizze von Werner Hierl

Der niederländische Künstler Dorul van der Heide (* 2. Juni 1903 in München; † 16. Mai 1994 in Weil bei Landsberg am Lech) war der erste Fix und Foxi-Zeichner.

Ab 1923 studierte er an der Münchner Kunstakademie bei Heinrich von Zügel, Angelo Jank und Olaf Gulbransson. Schon sein Vater Johann Wilhelm van der Heide war zwecks Studium von Amsterdam nach München gekommen und ein bekannter Landschafts- und Tiermaler geworden. In den 30er und 40er Jahren war das Werk Dorul van der Heides in Kunstausstellungen in vielen europäischen Städten sowie Argentinien zu sehen, bis der Zweite Weltkrieg losbrach.

Ab 1946 spezialisierte sich der Künstler auf Zeichnungen und gemalte Bilder für Bücher und Zeitschriften. 1949 machte er in der Schaubude, einem Münchner Kabarett, die Bekanntschaft von Rolf Kauka. Dieser engagierte ihn als Illustrator für die Sammelalben Der Wilde Westen und Indianerland (beide Kauka-Verlag, 1952) - doch die Sammelbilder fanden nicht den gewünschten Absatz.

Rolf Kauka hatte eine neue Idee: Comics. Bereits für Kaukas Magazin Colombo hatte van der Heide die Figur Dagobert kreiert, die nun im neuen Heft Eulenspiegel weiterlebte. Dazu kamen die Geschichten des Schelms Till Eulenspiegel und des Barons von Münchhausen, die van der Heide in rasantem Tempo zeichnete, an manchen Tagen bis zu acht Seiten. Dabei wurde er von seinem Assistenten Werner Hierl unterstützt. Das erste Eulenspiegel-Comic-Heft kam im Mai 1953 heraus, für die Ausgabe Nr. 6 zeichnete van der Heide zum ersten Mal Fix und Foxi. Mit dem Jahreswechsel 1954/55 wurde das Heft nach den beiden Füchsen umbenannt - als der Künstler zum Ausgleich für seine geringen Honorare an deren Urheberrechten beteiligt werden wollte, kam es zum Bruch mit Kauka. Comics des zeichnerischen FF-Vaters erschienen zwar noch bis 1959 im Heft, allerdings nur noch sporadisch.

Mit dem Malen von Filmplakaten (für CCC, Gloria Film, Constantin u.a.) und dem Illustrieren von (Kinder)Büchern konnte van der Heide sich später über Wasser halten. Unter anderem illustrierte er unter dem Pseudonym D. Douglas Werke Karl Mays, die Anfang der 60er Jahre bei Moewig als Groschenromanhefte erschienen. Er schuf ein imponierendes Lebenswerk: rund 10.000 Aquarelle, 1.500 Buchillustrationen, 400 Roman-Titelbilder, 1.000 Filmplakate und 6.000 Ölgemälde. Seine Arbeiten hängen heute in vielen Galerien.

____________________

Button FF-klein.jpg
interesting trivia:

Johann Wilhelm und Dorul van der Heide waren nicht die einzigen Künstler in der Familie: Doruls jüngerer Bruder Adrian (1905-2000) war Sänger und Schauspieler, der 25 Jahre lang am Stadttheater St. Gallen in Oper, Operette und Schauspiel wirkte.

Weblinks